Auf der Flucht vor Idioten

Gepostet in: Leben

Puh!

Ich muss ja mal ganz ehrlich sagen, dass mir diese ganzen „Flüchtlings“-Diskussionen, Demos, Berichte, SocialMedia-Posts und auch sämtlicher andere damit verbundene Dinge so langsam aber sicher auf die Nerven gehen.

Nicht, weil ich was gegen Zuwanderung habe, sondern weil ich einfach nicht kapiere, wieso so viele Spacken eine Welle deswegen machen und sich gegen Zuwanderung sperren.

Ich bin echt nicht schlau, was diesen ganzen politischen Kram angeht – sage ich ja immer wieder – aber selbst, wenn man nicht soooo den Plan von der Materie hat, kann man sich doch anhand einfacher Fragen klarmachen, dass die Leute nicht grundlos zu uns flüchten und auf Hilfe angewiesen sind.

Die haben ECHTE Probleme da, wo sie weg wollen.
Da geht’s nicht um zu wenig Geld für ’ne Schachtel Kippen am Ende des Monats.
Da geht’s um Leben und Tod.

Im Ernst, hättet ihr Bock in einem Gebiet zu leben, in welchem man ständig Angst haben muss, sein Leben zu verlieren?
In einem Gebiet, in dem euer Glaube dafür sorgen kann, dass ihr hingerichtet werdet?

In Syrien tobt ein Bürgerkrieg um die Macht im Land. Amnesty International spricht von schweren Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverstößen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, vor allem von Seiten des Assad-Regimes. Neuerliche Aufmerksamkeit zieht das Treiben der Terrormiliz „Islamischer Staat“ auf sich, die Andersgläubige und gemäßigte Muslime als Todfeinde verfolgt und zu einem gewichtigen Machtfaktor in Syrien und dem Irak geworden ist.

Quelle: Das Erste

Glaubt ihr wirklich, dass die Betroffenen einfach so aus Lust und Laune, ihre Familie und ihre Freunde verlassen, in der Hoffnung, lebend bei uns anzukommen?

Flüchtlinge riskieren ihr Leben, indem sie z.B. in überfüllten, nicht seetüchtigen Booten aus dem zerfallenden Libyen versuchen nach Italien zu gelangen.

Die Zeit hat dazu einen kleinen Artikel über Flüchtlinge und den Tod im Mittelmeer geschrieben. Lesen lohnt sich.

Seid ihr wirklich der Meinung, dass es Spaß macht, sich unserem demütigenden und restriktiven Asylverfahren auszusetzen?
Wer nicht weiß, was damit gemeint ist, darf sich gerne bei z.B. proAsyl darüber informieren wie so ein Aufnahmeverfahren abläuft.

Lebt man in Luxus, nur, weil man zu den Glücklichen zählt, deren Antrag positiv bearbeitet wurde, und man nun mit weniger Sozialansprüchen als ein Hartz 4-Empfänger auskommen muss?

Das Gericht beschloss eine Übergangsregelung, die an die Hartz-IV-Sätze angelehnt ist und die den vom Gesetz betroffenen Haushaltsvorständen 336 Euro und Haushaltsangehörigen 260 Euro zuspricht.

Quelle: proAsyl

Und all die Floskeln von wegen „Die nehmen uns Arbeitsplätze weg“ oder „Die bedrohen unsere Kultur“ bzw. „Die Islamisierung steht bevor“ sind Schwachsinn, wenn man mal genauer hinschaut.

Greifen wir doch mal o.g. Sprüche auf und schauen genauer hin.

„Die nehmen uns Arbeitsplätze weg“

Wusstet ihr, dass Flüchtlinge ohne Arbeitserlaubnis nicht arbeiten und keine Ausbildung machen dürfen?

Für Asylsuchende und Geduldete ist die Arbeit in den ersten drei Monaten ihres Aufenthalts ganz verboten. Auch danach haben sie nur schlechte Chancen auf einen Job, weil es „bevorrechtigte Arbeitnehmer“ gibt. Dies sind Deutsche, aber auch EU-Ausländer oder anerkannte Flüchtlinge.

Nach anderthalb Jahren Aufenthalt in Deutschland dürfen Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge – ohne die oben beschriebenen Einschränkungen – arbeiten.

Quelle: proAsyl

„Die bedrohen unsere Kultur“

Achso? Wie jetzt? Wodurch? Ach, durch Islamisierung, stimmt ja.
Ich finde Soziodiversität ziemlich spannend. Sollte jeder mal ausprobieren.

„Die Islamisierung steht bevor“

Ist nicht wahr? Wirklich?
Ihr glaubt allen Ernstes, dass 5% Muslime (wovon ca. 45% die deutsche Staatsangehörigkeit haben – sollte das wichtig sein) das Christentum bedrohen? Sorry, aber da kann ich nur lachen! Wie soll das gehen?

 

Ach, man könnte noch so viel über das Thema schreiben.
Soviele Missverständnisse aufklären.
Sovielen Idioten erklären, wie die Welt funktioniert.

Aber ich hoffe, ich konnte ein klitze-kleines Bisschen zur absolut nötigen Aufklärung beitragen.

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Jan B-Punkt

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Ich bin Jan, der Hauptakteur bei janbpunkt.de. Naja, eigtl. bin ich sogar der einzige Schreiberling hier. 1980 in Eckernförde geboren, lebe ich aktuell in Kiel und habe Spaß an Technik, Gadgets und dem Internet. Außerdem fotografiere und zocke ich gern. Verständlich, dass die meisten Artikel sich daher auf eben jene Themen beziehen.

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