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Tja, da soll man doch denken, dass sog. „Digitale Nomaden“ ein wenig mehr Fachwissen über das Internet mitbringen, als der normale Nutzer, der hier und da mal bei Facebook reinschaut oder was im Netz bestellt.
Weit gefehlt, wie ich kürzlich feststellen durfte.
Denn der Unterschied zwischen WLAN und Internet(-Zugriff) scheint vielen „Sklaven des Internets“ und „Menschen, die mit telekommunikativen Technologien ihren Lebensunterhalt verdienen“selbst dann nicht klar zu sein, wenn sie sogar ganze Artikel über das Thema schreiben und darin sogar Tipps geben, mit welchen Tricks digitale Nomanden und Reisende überall auf der Welt ins Internet kommen.
Ich empfehle, den verlinkten Artikel zu lesen. Ist echt gut geschrieben, aber mich beschlich schon beim Lesen das Gefühl, dass die Autorin fest davon ausgeht, dass das pure Vorhandensein eines WLAN-Signals ausreichen würde, um ins WWW zu kommen.
Ich zitiere hier mal frech ein paar Passagen:
„Gibt’s denn da auch Internet?“ war daher meine erste Frage.
Ich erklärte ihm, dass ich eine digitale Nomadin und damit stets auf WLAN angewiesen bin.
… was das Internet angeht, sind wir Sklaven des WLAN.
Nun hat Bolivien selbstverständlich WLAN, nur war zu diesem Zeitpunkt die Infrastruktur im Land einfach nicht zuverlässig. Zum Teil fiel das Internet in einer kompletten Stadt aus…
… könnt ihr euch entweder selbst um die Installation von gutem WLAN kümmern…
In einigen Ländern bieten Telekom-Firmen Reisenden UMTS-Sticks oder Reise-Modems für mobiles WLAN an.
Gut, der letzte Punkt ist nicht ganz daneben. Es gibt tatsächlich UMTS/LTE/bla- Endgeräte, die ein WLAN aufspannen, aber gemeint sind sicher diese lustigen USB-Sticks, die ne SIM-Karte mit Daten-Tarif eingelegt bekommen und dann an das Net- oder Notebook gesteckt werden, um dann über „Handy“-Netz surfen zu können.
Dann hab ich noch ein paar lustige Tweets mit der Autorin ausgetauscht, die den ursprünglichen Verdacht erhärten (oder sie hat mich getrollt, wer weiss):
Aber kommen wir mal zum Punkt. Ich will mich ja nicht über Unwissende lustig machen, sondern aufklären.
Klären wir doch erstmal, was WLAN überhaupt ist?
Nun, WLAN bedeutet nichts anderes als Wireless-LAN. Und LAN steht für Local Area Network.
Zusammengefasst ist das WLAN (oder auch WiFi) ein drahtloses, lokales Netzwerk.
Mehr nicht.
Die Betonung liegt hierbei auf „lokal“, denn ein WLAN macht noch lange keinen Internet-Zugriff.
In den meisten Haushalten in Deutschland sieht es so aus, dass ein „Kombi-Gerät“ (meist wohl eine Fritz!Box oder ein anderer WLAN-Router) am Telefonanschluss/Netzabschluss (oder an einem externen Modem) hängt und ein WLAN bereitstellt.
Im Inneren des WLAN-Routers wird dann die Verbindung zum Anbieter hergestellt, welcher wiederum den Nutzer ins Internet routet.
Der WLAN-Router hat weiterhin die Aufgabe, dass aufgespannte WLAN mit der Verbindung zum Anbieter zu verwurschteln, damit die ganzen Smartphones, Net- bzw. Notebooks und all die anderen WLAN-Geräte Daten ins Netz senden und aus selbigen empfangen können.
Nachfolgend eine lustige Skizze, die den Aufbau sehr vereinfacht darstellt.
Fällt nun ein Teil der Konstruktion aus, weil z.B. ein Bagger die Leitung zum Anbieter zerbaggert hat, besteht zwar noch eine WLAN-Verbindung zum Smartphone, ins Internet kann man aber nicht mehr, weil die Verbindung zum Anbieter unterbrochen ist.
Der WLAN-Router versucht in diesem Fall das WLAN-Signal mit etwas zu verwurschteln, was gar nicht da ist.
Nachtrag
Ich habe nachträglich nochmal ein einfaches Erklärbär-Video gemacht. Viel Spaß!
tl;dr: WLAN-Empfang bedeutet noch lange kein Internet-Zugriff.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag ein paar Klarheiten beseitigen konnte.
An die Tech-Freaks unter meinen Lesern: ja, das war sehr vereinfacht dargstellt.
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Jan B-Punkt
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[…] Angegebene Rufnummer auf Mailbox umleiten. Ende, aus, Micky Maus. Dass es „Webworker“ gibt, die das nicht wissen, erstaunt mich genauso, wie „digital Natives“ die kein WLAN haben. […]
WLAN ist nicht gleich WiFi. Man möchte ja aufklären ;)
Daher am Ende des Artikels der Hinweis „An die Tech-Freaks unter meinen Lesern: ja, das war sehr vereinfacht dargstellt.“, denn für viele ist WiFi dennoch ein Synonym für WLAN (und leider auch Internetzugriff).